Nachrichtenarchiv der Gemeinde Driedorf

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Jan Simak fährt sich mit 75 Runden an die Spitze

24 Stunden von Driedorf: Über 300 Fahrer auf dem fünf Kilometer langen Rundkurs

Start beim 24-Stunden-Mountainbikerennen in Driedorf 2013

Langsam aber sicher entwickelt sich das 24-Stunden-Mountainbike-Rennen in Driedorf zum begehrten Treffpunkt für Radsportfans von nah und fern. Über 300 Fahrer aus ganz Deutschland traten als Single-Fahrer oder in Gruppen von bis zu acht Personen auf dem über fünf Kilometer langen Rundkurs 24 Stunden lang gegeneinander an. Von Samstag bis Sonntag um 13 Uhr wurde mit hohem Tempo über Stock und Stein geheizt. In der Kategorie  „Single“ konnte sich Jan Simak mit 75 gefahrenen Runden gegen 26 Konkurrenten durchsetzen.

Der Vorjahressieger Michael Gaul gewann 2012 mit 72 Runden und trat dieses Jahr nicht an. Gerd Prautzsch (73 Runden) und David Habryka (71 Runden) landeten auf den Rängen 2 und 3. „Rundenkönig“ wurde das „sebamed Bike Team“. Mit 103 Zieldurchfahrten holte sich das 4er-Team die Pole Position. Das „Team Pink“ um Marian Kopfer stellte einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf. Die fünf Kilometer Berg- und Talfahrt legten sie in 11:28,2 Minuten zurück. Das entspricht einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 26,1 km/h. Bereits ab Freitagnachmittag bevölkerten die Sportler die Fahrerlager, die rund um die „Wäller Hütte“ verteilt waren. „Fast wie in Holland hier“, merkte ein Radsportler ob des böigen Windes, der kurz vor dem Massenstart über die Felder blies, an. „Wegen dem Wind wird der Anstieg gleich mächtig hart“, analysierte ein Fahrer aus Herborn, der in einem Achter-Team startete, mit skeptischem Blick auf die anfängliche „Bergetappe“ des Rundkurses. Die Professionalität der einzelnen Fahrer unterschied sich teils erheblich. Manche Teams machten „nur zum Spaß mit“. „Dabei sein ist alles“, sagte beispielsweise Björn Kinzenbach, der mit einem Achter-Team unterwegs war. Doch im Gespräch wurde schnell deutlich, dass der Mountainbiker aus Lahnau durchaus mit Ehrgeiz bei der Sache war.

Bereits im vergangenen Jahr habe er mit einem Zweier-Team teilnehmen wollen, musste jedoch kurzfristig absagen. „Diesmal hat es endlich geklappt“, freute er sich. Erfahrungen konnte der Biker 2010 beim Duisburger 24-Stunden-Rennen sammeln, ebenfalls einer „Hausnummer“ unter Mountainbikern. Zur Vorbereitung habe er dann den Westerwald-Steig mit dem Rad bezwungen. Rund 52 Kilometer war er da im Sattel unterwegs. Kinzenbachs Taktik: „Erste Runde Vollgas, dann erst mal ausruhen“, weihte er einen in seine Pläne ein. Und zur Not kann es Eliana Kinzenbach noch rausreißen: die Fünfjährige war die jüngste Teilnehmerin des 24-Stunden-Rennens und fuhr mit ihrem Tretroller wohl außer Konkurrenz.

Ordentlich Erfahrungen brachte auch Caroline Pasedach mit. Die 26-jährige Ludwigshafenerin holte sich vor drei Wochen den Titel bei der 24-Stunden-Indoor Weltmeisterschaft in Freistadt. 394 Runden und damit 334,9 Kilometer legte die Weltmeisterin dort zurück. Die Höhenmeter summierten sich auf 5023. Das Driedorfer Rennen war aus zweierlei Gründen eine Herausforderung für Pasedach. Erstens sei es natürlich etwas anderes, „Indoor“ zu fahren als über Stock und Stein am Höllkopf. Zudem sei sie bis dato noch nicht im Team angetreten. „Das ist schon eine Umstellung“, sagte sie. Zudem wolle sie sich mit ihrem Teamkameraden jede Runde abwechseln. „Das ist etwas ganz anderes, als alleine zu fahren“, erklärte sie: „Als Single fahre ich ruhig und gemäßigt auf Ausdauer.“ In den Pausen würde man zudem schnell auskühlen. An Schlaf sei unterdessen nicht zu denken: „Da geht der Kreislauf soweit runter, das geht gar nicht“, erklärte die Weltmeisterin lachend.

74 Runden sicherte sie sich am Ende gemeinsam mit ihrem Teamkollegen. Für nahezu alle Fahrer war der sogenannte „Single Trail“, die steile Abfahrt vom Höllkopf hinunter ins Tal das absolute Highlight der fünf Kilometer langen Strecke. „Da bekommt man einen Speed drauf… Wahnsinn“, sagte ein keuchender Biker. Volle Konzentration benötige man da. Die Zuschauer bekamen demnach einiges geboten. Enge Kurven und das Hinausschießen der Fahrer aus dem Wald waren für viele ein Erlebnis. „Wir schauen uns das nur an“, sagte ein Driedorfer Ehepaar, das wie im letzten Jahr von Streckenposten zu Streckenposten wanderte. Rund um die „Wäller-Hütte“ sei halt beim „24-Stunden-Rennen“ immer was los: „Das muss man doch ausnutzen“, bekräftigten.

Quelle: Herborner Echo

Alle Informationen und Ergebnisse gibt es unter www.driedorf-aktiv.de.

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